J ParzerJosef Parzer

Wenn ich gefragt werde, was an Pétanque denn so faszinierend sei, gerate ich immer ins Schwärmen.
Es gibt viele Gründe. Zum einen die Geschichte seiner Entstehung: Um einem Freund, der seine Beweglichkeit eingebüßt hatte und somit nicht mehr fit genug für das Spiel (Jeu de Provencal) war, änderte Ernest Pitiot die Regeln, ein berührender Akt der Integration.
Zum Anderen braucht es nicht viel, nur etwas Zeit und ein paar Gleichgesinnte, auch der finanzielle Aufwand ist sehr gering. Du hast Stress? Spiel Pétanque, ich kenne keine bessere Möglichkeit, um abzuschalten, zu regenerieren, zu entschleunigen. Das Spiel selbst ist ein stimulierender Wechsel zwischen Konzentration und Anspannung beim Wurf und der Entspannung, wenn klar ist, ob der Wurf gelungen ist oder nicht. Es ist ein Spiel, bei dem viel geredet wird, weil es gilt, zB. den nächsten Wurf zu planen, die Schwächen des Gegner zu analysieren, eine Taktik zu besprechen usw. Das alles aber wird selbst bei hochrangigen Wettbewerben zwar genau aber nicht tierisch ernst genommen. Der Boulespieler ist korrekt, respektvoll, fair, sein weibliches Pendant erst recht. Die Regeln werden akzeptiert, den Gegner behandelt man freundlich, man ist sich bewußt, zu einer bislang noch kleinen, fast familiären aber ständig wachsenden Gemeinschaft zu gehören. Pétanque ist ein elitärer Sport in dem Sinn, als sich die Spieler*innen einig sind, den schönsten Sport der Welt zu betreiben. Zumindest die, die der Virus gepackt hat.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich nicht nur so oft es geht Pétanque spiele sondern diesen Sport in jeder mir möglichen Form unterstütze. Ich habe die Organisation des Pétanquewettbewerbes bei den ECSG im Juni 2019 in Salzburg übernommen, -bei der Durchführung bravorös von Martin, Christian und Mark unterstützt-, habe 2013 die Ausbildung zum Trainer (Zertifikat) und 2015 den Schiedsrichterkurs absolviert (Zertifikat). Ein weiterer Trainerkurs erfolgte im Jänner 2019.
1993 habe ich das erste Mal die Kugeln geworfen und gleich gemerkt, dass mich das Fieber gepackt hat.
Seit der Gründung des OÖ Landesverbandes und des PSB geht es nun um eine eigene Spielstätte, die sowohl für Trainings als auch für Jugend- und Nachwuchsförderung geeignet ist. Eine große Chance dazu hat sich mit dem Angebot des Postsportvereins ergeben, daselbst ein Boulodrom zu errichten.
Ich unterstütze die Bemühungen um Anerkennung dieser Sportart sowohl bei der Landessportorganisation als auch bei der Sport Austria und in weiterer Folge den Antrag zur Aufnahme als olympische Disziplin.

Viel Spaß beim Lesen und Schauen, vielleicht sehen wir uns mal beim Spielen?

Allez les boules!

Josef

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